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Stillen in der Außerfamiliären Betreuung: Widerspricht sich nicht

Gestern wollte ich noch etwas zum Thema Stillen und Schlafen sagen:

In meinem Vortrag „Schlafentwicklung und einfühlsame Schlafbegleitung für eine sanfte Eingewöhnung“ am Donnerstag für Fachpersonen wurde unter anderem der Wunsch geäußert, dass Eltern bestimmte Schlafgewohnheiten, insbesondere das Einschlafstillen, verändern sollten. Dies würde die Eingewöhnung und das Schlafen in der außerfamiliären Betreuung voraussichtlich für alle Beteiligten erleichtern.

Dies ist zu einfach gedacht!

Dazu möchte ich folgendes erläutern…

Es gibt gelegentlich die Sorge, dass gestillte Kinder Schwierigkeiten haben könnten, sich bei Betreuungseinrichtungen einzugewöhnen, besonders zum schlafen.

Stillen kann zwar ein Teil des Bindungsaufbaus sein, aber es gibt viele andere Möglichkeiten, um eine enge Bindung zu fördern. Kinder können auch trotz Stillen starke Beziehungen zu anderen Bezugspersonen/Betreuungspersonen entwickeln.

Die Annahme, dass ein Kind sich schneller bei anderen Personen oder in einer Betreuungssituation eingewöhnt und dort bereit ist zu schlafen, wenn das Einschlafstillen zu Hause beendet wird, ist zu einfach gedacht.

Davon abgesehen kann es auch als Eingriff in die Privatsphäre der Familie betrachtet werden, wenn die Erwartung besteht, das Einschlafstillen zu beenden. Vielleicht genießen Mutter und Kind das Einschlafstillen und sind damit sehr glücklich.

Wiederholte positive Erfahrungen und liebevolle Begleitung helfen dem Kind, Vertrauen aufzubauen und sich sicher zu fühlen.

Eine sichere und vertraute Basis ist die Voraussetzung, damit ein Kind innerlich bereit ist einzuschlafen.

Sobald Kinder sich sicher fühlen, passen sie sich in der Regel in der außerfamiliären Betreuung nach und nach der Gruppendynamik an.

Jedes Kind entwickelt sich individuell, und das Schlafverhalten hängt nicht direkt vom Stillen ab. Es ist also nicht nötig, das Einschlafstillen zu beenden, um die Eingewöhnung zu unterstützen. Vielmehr ist entscheidend, dass das Kind Vertrauen und Geborgenheit bei seinen neuen Bezugspersonen findet.

Fazit:

Das Stillen beeinflusst den Bindungsaufbau zu anderen Betreuungspersonen nicht negativ. Viel wichtiger ist die liebevolle Begleitung und das Vertrauen, das durch positive Erfahrungen entsteht.
Kinder sind individuell und können neue Schlafgewohnheiten annehmen, unabhängig davon, ob sie gestillt werden oder nicht.

Stillst du dein Kind zum Einschlafen oder hast du das in der Vergangenheit gemacht?

Kleinkind schläft friedlich